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Deutscher Fahrradpreis 2018: E-Bike-Modellprojekt aus dem Rhein-Sieg-Kreis wird ausgezeichnet

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Rhein-Sieg-Kreis (rl) – Raus aus dem Stau und mehr Bewegung im Alltag – das ist die Devise des Modellprojektes „Ein Rad für alle Fälle“, mit dem es der Rhein-Sieg-Kreis Berufspendlerinnen und -pendlern im letzten Jahr ermöglicht hat, das E-Bike als Alternative zum Auto über einen längeren Zeitraum zu testen. In diesem Jahr sind die ersten E-Bike-Begeisterten bereits wieder unterwegs.

Die Idee ist nicht nur in der Bevölkerung auf eine positive Resonanz gestoßen, sondern auch bei der Jury des Deutschen Fahrradpreises. Am 22.02.2018 wurde der Rhein-Sieg-Kreis mit dem 3. Platz in der Kategorie „Service“ ausgezeichnet. 56 Projekte hatten sich dort beworben. 

Landrat Sebastian Schuster zog aus Anlass dieser Auszeichnung eine erste Bilanz: „Ich bin stolz auf das Erreichte und bedanke mich beim gesamten Projektteam für die außerordentliche Leistung. Für den Rhein-Sieg-Kreis ist das eine wichtige Anerkennung aber auch Ansporn, noch mehr im Bereich des Radverkehrs zu tun.“ Durch das Modellprojekt konnten neue Wege ausprobiert werden, denn gerade im täglichen Pendlerverkehr stößt das heutige Verkehrssystem auf den wichtigen Achsen an seine Grenzen. Im Bergischen gibt es mit dem Pedelec deshalb eine sinnvolle Alternative. 

Im Modellprojekt „Ein Rad für alle Fälle“ werden Pedelecs der Tourismusorganisation bergisch hoch vier interessierten Berufspendlerinnen und -pendlern zur Verfügung gestellt, die für ihren Weg zur Arbeit im Gegenzug das Auto stehen lassen. Hauptziel besteht darin, über einen längeren Zeitraum zu testen, ob das Pedelec für sie eine Alternative ist. Das Angebot richtet sich exklusiv an Bürgerinnen und Bürger der Kommunen Lohmar, Much, Neunkirchen-Seelscheid und Ruppichteroth. Nur hier stehen mit insgesamt 6 Verleihstationen die Pedelecs zur Verfügung.

Im Jahr 2017 haben 59 Pendlerinnen und Pendler erfolgreich am E-Bike-Test teilgenommen. „Es gab viele positive Rückmeldung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die uns mitgeteilt haben, dass eine bessere Fitness die Hauptmotivation für sie war. Zahlreiche Teilnehmende haben erklärt, in Zukunft mehr Rad zu fahren, einige haben sich inzwischen ein Pedelec gekauft“, erläuterte Projektleiterin Petra Gloge die ersten Zwischenergebnisse. 

Auch für die vier Kommunen hat das Modellprojekt positive Wirkungen. „Der Deutsche Fahrradpreis ist eine gute Werbung für uns. Zudem gibt es wichtige Rückmeldungen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer. So wird die abschnittsweise unzureichende Radverkehrsinfrastruktur zu Recht von einigen kritisiert. Um dem Radverkehr einen größeren Stellewert einzuräumen, sind alle Baulastträger aufgerufen, mehr zu tun“, so Nicole Sander, Bürgermeisterin der Gemeinde Neunkirchen-Seelscheid, die in Essen in Vertretung für Landrat Sebastian Schuster die Auszeichnung entgegen genommen hatte. 

Auch in 2018 (März bis Oktober) führt der Rhein-Sieg-Kreis das Modellvorhaben durch. Es werden noch Anmeldungen entgegen genommen. Interessierte können sich unter: www.rhein-sieg-kreis.de/ebikependeln informieren. 

Das Modellprojekt „Ein Rad für alle Fälle“ wird aus Mitteln zur Umsetzung des Nationalen Radverkehrsplans 2020 durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) gefördert.