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Das Veterinäramt appelliert: Hände weg von jungen Wildtieren!

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"Sind die süß!" – Wir freuen uns, wenn wir niedliche Tierbabys beim Spaziergang entdecken. Nicht selten wirkt es so, als ob sie allein gelassen wären und Hilfe benötigen könnten. Dies ist aber in nahezu allen Fällen eine Fehleinschätzung! 

Hilfe durch den Menschen ist nur dann gerechtfertigt, wenn junge Wildtiere offensichtlich verletzt aufgefunden werden. "Handeln Sie in solchen Fällen aber bitte keinesfalls spontan, sondern holen Sie sich immer fachkundigen Rat ein. Tipps zum richtigen Verhalten erhalten Sie z.B. beim Veterinäramt, dem nächstgelegenen Tierarzt, dem Jagdpächter oder dem Forstamt", empfiehlt Dr. Klaus Mann, Leiter der Abteilung Tiergesundheit, und appelliert: "Bei unverletzt aufgefundenen Jungtieren aber gilt immer: Hände weg und möglichst zügig weitergehen, damit die Eltern sich schnell wieder um die Versorgung ihrer Schützlinge kümmern können. Es ist in der Natur völlig normal, dass Elterntiere ihre Jungen kurzzeitig allein zurücklassen – z.B. um Nahrung zu beschaffen." 

Jungtiere bleiben dann nicht selten dicht an den Boden gedrückt liegen, bis die Eltern zurückkehren. Junge, oft schon weitgehend befiederte Vögel wiederum geben ihren Eltern ihre Position natürlicherweise durch lautstarkes  Rufen kund. Auch diese Jungvögel brauchen trotz vermeintlicher "Hilfeschreie" keine Unterstützung. 

 "Wer den Wildnachwuchs aus falsch verstandener Tierliebe mitnimmt, bringt ihn hierdurch möglicherweise in Lebensgefahr, setzt die Tiere aber auf jeden Fall erheblichen Leiden und großem Stress aus. Denn fast niemand ist in der Lage, die elterliche Fürsorge und den natürlichen Lebensraum der Tiere angemessen zu ersetzen", warnt der Kreisveterinär eindringlich. Schon das bloße Berühren solcher Jungtiere kann dazu führen, dass sie von ihren Eltern wegen des anhaftenden menschlichen Geruchs nicht wieder angenommen werden und dann tatsächlich auf den Menschen angewiesen sind. Und das ein Leben lang: "Vom Menschen aufgezogene Wildtiere lassen sich kaum jemals erfolgreich auswildern und sind daher Zeit ihres Lebens auf Versorgung angewiesen", betont Dr. Klaus Mann.