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Mit Sprachwitz ins Land der Inklusion

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Kabarettist Rainer Schmidt trat in Seelscheid auf

 Am Freitag, 25.01.2019, präsentierte die Gemeinde Neunkirchen-Seelscheid in der Aula der Grundschule Seelscheid das Kabarettprogramm „Däumchen drehen – keine Hände, keine Langeweile“ mit dem Kabarettisten Rainer Schmidt. Unterstützt wurde die Veranstaltung durch die Evangelische Kirchengemeinde Seelscheid und die Kreissparkasse Köln in Neunkirchen.

Etwa 200 Gäste kamen in den Genuss allerbester Unterhaltung. „Wenn man so aussieht wie ich, passieren einem jeden Tag komische Dinge“ berichtete Rainer Schmidt. Irgendwann hat er entschieden, daraus ein Kabarettprogramm zu machen. Der evangelische Pfarrer, Buchautor und Paralympicgewinner wurde schwerstbehindert geboren. Ohne Unterarme und mit einem verkürzten Oberschenkel machte er sich auf, in ein erfolgreiches, vielseitiges Leben in der Mitte der Gesellschaft.

Seine Erlebnisse reichen von unglaublich komisch über anrührend bis hin zu nachdenklich stimmenden Situationen. In seinem Alltag ist vieles nicht alltäglich, deswegen kann eine einfache Begrüßung bereits zur Herausforderung werden, denn: Wie gibt man jemandem die Hand, der keine hat? Dafür hat Rainer Schmidt seine eigene Strategie entwickelt. Er redet einfach drauflos und überspielt die Situation, so dass dem Gegenüber die anfängliche Hemmung genommen ist. Oftmals steckt für ihn die Ironie aber auch im Detail, etwa wenn es „Finger-Food“ als Imbiss gibt. Und dann sind da noch die Situationen, in denen er sein Gegenüber regelrecht herausfordert: „Ihr hättet das Gesicht der Verkäuferin sehen sollen, als ich im Kaufhof nach Handschuhen gefragt habe“.

Schmidt deckt aber auch Kurioses auf: Beispielsweise die Förderschule mit dem Förderschwerpunkt Sehen. „Da gehen blinde Kinder hin! Da kannst du fördern bis zum Abwinken, das wird nichts“.

Rainer Schmidt gewährte seinem Publikum an diesem Abend einen sehr persönlichen Einblick in sein Leben und erzählte authentisch und mit viel Humor davon, wie es ist, „Außergewöhnlich“ zu sein. Zugleich gelang es ihm ganz ohne mahnende Worte die Botschaft zu vermitteln: Es ist normal, verschieden zu sein! Am Ende des Abends lautete deswegen Schmidt’s Appell: „Es kann so leicht sein, man muss nur den Mut haben, sich zu begegnen und einen zweiten Blick zu wagen. Dafür tragen wir alle die Verantwortung“ 

Infos zum Kabarettisten Schmidt finden Sie hier: http://www.schmidt-rainer.com/