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Gemeinsam mehr erreichen – Gleichstellungsbeauftragte und kommunalpolitische engagierte Frauen diskutieren

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Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Bornheim, Heike Blank, Leiterin des Bonner Frauenmuseums, Marianne Pitzen, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Königswinter, Frauke Fischer, sowie Referentin und Vorsitzende der Regionalgruppe Bonn des Deutschen Juristinnenbundes, Andrea Rupp (v.l.). (Foto: Rhein-Sieg-Kreis)

Der Arbeitskreis der kommunalen Gleichstellungsbeauftragten hat jetzt im Bonner Frauenmuseum mit Politikerinnen aus Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis über Gegenwart und Zukunft für kommunalpolitisch engagierte Frauen diskutiert. 

Dabei riet die Bürgermeisterin von Neunkirchen-Seelscheid, Nicole Sander, den Frauen, einen langen Atem zu haben, vermeintliche Angriffe nicht persönlich zu nehmen und vor allen Dingen nicht zu kritisch mit sich selbst zu sein. Die Gleichstellungsbeauftragte des Rhein-Sieg-Kreises, Brigitta Lindemann, appellierte an die Frauen, parteiübergreifend Strategien zu entwickeln, wie junge Frauen angesprochen werden können, um sie für kommunalpolitisches Engagement zu gewinnen.

Die anwesenden Politikerinnen klagten aber auch über die Schwierigkeit, Familie und Ehrenamt zu vereinbaren. Auch das Netzwerken bliebe oft auf der Strecke.

Vor 100 Jahren, am 19. Januar 1919, durften  bei der Wahl zur Deutschen Nationalversammlung erstmals Frauen von ihrem aktiven und passiven Wahlrecht Gebrauch machen. Vor 70 Jahren, am 23. Mai 1949, wurde der Satz "Männer und Frauen sind gleichberechtigt" in Artikel 3 Absatz 2 unseres Grundgesetzes aufgenommen. Und der Brandenburgische Landtag beschloss am 31. Januar 2019 als erstes Bundesland ein Gesetz, das von allen Parteien bei Landtagswahlen eine paritätische Kandidaturliste verlangt. Es müssen also gleich viele Frauen und Männer auf der Landesliste aufgestellt werden.

Nach der Führung durch die Ausstellung  "Aufbruch der Frauen in die Politik der Moderne – vom Frauenwahlrecht zum Frauenmandat" referierte Andrea Rupp, Vorsitzende der Regionalgruppe Bonn des Deutschen Juristinnenbundes, zum Thema "Parität – Macht zu gleichen Teilen! Wie können wir das erreichen?" Nachdem sie die geschichtliche Entwicklung zur politischen Beteiligung von Frauen in Deutschland skizziert hatte, erläuterte die Juristin, wie die Bedingungen und Grundlagen für ein Paritätsgesetz, welches in Brandenburg als erstem Bundesland verabschiedet wurde, aussehen. Zudem ging Andrea Rupp auf rechtliche Lösungsansätze ein und stellte dar, welche strukturellen und gesellschaftlichen Einflüsse für die Frauen eine Rolle spielen.

Der Arbeitskreis der kommunalen Gleichstellungsbeauftragten Bonn/Rhein-Sieg ist ein Zusammenschluss der Gleichstellungsbeauftragten der Kommunen des Rhein-Sieg-Kreises und der Stadt Bonn. Sie fördern und initiieren Maßnahmen für die Verbesserung der Situation von Frauen sowie für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf für Frauen und Männer. Zu ihren Aufgaben gehört auch die Beratung und Unterstützung von Frauen bei beruflicher Förderung und Beseitigung von Benachteiligungen.

Der Arbeitskreis organisiert unter anderem gemeinsame Veranstaltungen rund um Themen der Gleichstellung, wie die Themenwoche "Frau und Beruf", und gibt die Broschüre "Betrifft: FRAUEN" heraus. Er kooperiert zudem mit weiteren Trägern oder Institutionen, wie der Agentur für Arbeit und den Jobcentern, und ist in den Arbeitskreisen "Opferschutz Bonn/Rhein-Sieg" und "Runder Tisch gegen häusliche Gewalt" vertreten.