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„JOBWÄRTS“: Innovative Angebote für Pendlerinnen und Pendler

Meldung vom

Rhein-Sieg-Kreis (ps) – „JOBWÄRTS. einfach. besser. pendeln.“ Unter diesem Titel gehen die Bundesstadt Bonn, der Rhein-Sieg.-Kreis und das Zukunftsnetz Mobilität NRW beim Verkehrsverbund Rhein-Sieg im Rahmen von „Lead City“ ganz neue Wege: In diesem interkommunalen Programm des Betrieblichen Mobilitätsmanagements entwickeln die drei Initialpartner gemeinsam mit Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber in Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis innovative Mobilitätsangebote für Pendlerinnen und Pendler.

Vorreiter auf Seiten der Arbeitgeber sind Deutsche Post DHL Group, Deutsche Telekom, Universität Bonn und Universitätsklinikum Bonn. In enger Zusammenarbeit zwischen Kommunen, Arbeitgebenden, Verkehrsunternehmen und weiteren Partnerinnen und Partnern in der Region Bonn/Rhein-Sieg soll die Verkehrsbelastung insbesondere in den Hauptverkehrszeiten reduziert und eine nachhaltige Mobilitätsentwicklung gefördert werden.

Bei dem Programm wird je Arbeitgebenden eine Analyse angeboten, woher und wie Mitarbeitende zu ihren Arbeitsstellen kommen. Ebenso wird analysiert, welche Angebote ein Arbeitgebender im Hinblick auf die Mobilität der Beschäftigten aktuell vorhält (JobTicket, Fahrradabstellanlagen, Ladepunkte, Job-Rad etc.). Basierend auf diesen Ergebnissen werden passgenau Maßnahmen entwickelt, die beim Arbeitgebenden (z.B. Installation neuer Abstellanlagen) oder Kommunen/Verkehrsunternehmen (z.B. Verbesserung Radweg, JobTicket-Angebot) liegen können. Die Umsetzung solcher Maßnahmen wird im Programm mit Test-Angeboten für die Beschäftigten (z.B. kostenlose Ausleihe Pedelecs) unterstützt.

Ziel ist, sowohl durch Maßnahmen der Arbeitgebenden und Koordination mit Maßnahmen von Kommunen/Verkehrsunternehmen für Beschäftigte die Nutzung von Bus, Bahn und Fahrrad attraktiver zu machen, somit Straßen zu entlasten, die Mobilität zu verbessern und Schadstoffemissionen zu reduzieren. Das Angebot richtet sich zunächst im Schwerpunkt an große Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber mit mehr als 500 Beschäftigten, wird jedoch schrittweise erweitert. Daher können sich auch kleinere Arbeitgebende beteiligen.

Auftaktveranstaltung im Post Tower
Bei einer großen Auftaktveranstaltung im Post Tower fiel am 9. Oktober 2019 der offizielle Startschuss für „JOBWÄRTS“. Eingeladen waren Vertreterinnen und Vertreter von mehr als 200 großen Arbeitgebenden in Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis. Vorreiter auf Arbeitgeberseite sind die Deutsche Telekom, Deutsche Post DHL Group, Universität Bonn und Universitätsklinikum Bonn. Unterstützt wird die Initiative weiter von den Stadtwerken Bonn, der Rhein-Sieg-Verkehrs-Gesellschaft, der Regionalverkehr Köln, der Industrie- und Handelskammer Bonn/Rhein-Sieg und dem Einzelhandelsverband Bonn/Rhein-Sieg-/Euskirchen.

Bonns Oberbürgermeister Ashok Sridharan: „In diesem bundesweit vorbildlichen Programm setzen wir darauf, die umweltfreundlichen Mobilitätsalternativen zu stärken. Das heißt: Zusammen mit den Arbeitgebenden Bus und Bahn sowie das Fahrrad für die Beschäftigten attraktiver zu machen, damit mehr vom Auto umsteigen. Ich bin sehr froh, dass die Stadt Bonn nicht nur als Mit-Initiator dabei ist, sondern auch als Arbeitgeberin. Schließlich zählt die Stadtverwaltung mit ihren mehr als 7000 Mitarbeitenden zu einem der größten Arbeitgeber in der Region.“

Sebastian Schuster, Landrat des Rhein-Sieg-Kreises: „Weniger Staus, saubere Luft, Klimaschutz, bessere Lebensqualität und die Stärkung des Wirtschaftsstandortes sind Ziele, die wir alle unterschreiben können. Mit unserem Programm ,JOBWÄRTS einfach.besser.pendeln‘ senden wir ein deutliches Signal in die Region, dass wir die Verkehrsprobleme gemeinsam mit den Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern angehen werden.“

Gemeinsam soll das JOBWÄRTS-Programm ein spür- und messbarer Erfolg werden. Das Zukunftsnetz Mobilität NRW plant, ein solches Programm in Zukunft auch mit anderen Städten und Regionen in Nordrhein-Westfalen umzusetzen.

Beispiele der Unternehmen
Bereits jetzt gibt es bei den vier Vorreitern verschiedene innovative Ansätze in der Mobilität, die ausgebaut, weiterentwickelt oder als positive Beispiele für andere Unternehmen gelten können: Die Deutsche Post DHL Group tut vieles, um die Mobilität der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter besser zu organisieren. Der Konzern bietet ihnen beispielsweise ein vergünstigtes Großkundenticket an, mit dem sie in Bonn auch Nextbikes 30 Minuten pro Tag umsonst nutzen können. Das Großkundenticket wird im Rahmen des „Betrieblichen Mobilitätsmanagements“ durch den Erlös aus der Parkplatzvermietung auf dem Post Tower Gelände subventioniert.

Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Deutschen Post AG Zentrale können zudem Dienstfahrräder für Dienstgänge zwischen den Gebäuden oder innerhalb der Stadt kostenfrei nutzen und haben darüber hinaus die Möglichkeit, Fahrräder oder Pedelecs als „Firmenfahrräder“ im Rahmen einer monatlichen Gehaltsumwandlung zu leasen. So können auch Pendlerinnen und Pendler mit einer längeren Anfahrt zu attraktiven Konditionen auf das Fahrrad umsteigen.

Und natürlich bietet DPDHL seinen Mitarbeitenden Fahrradstellplätze, Duschen und Spinde an, um das Fahrradfahren noch attraktiver zu machen. Außerdem können alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einen Shuttleservice zum ICE Bahnhof und Flughafen sowie auch innerstädtisch nutzen. Zurzeit sind hier bereits zwei Elektrofahrzeuge und jetzt ganz neu auch zwei Wasserstofffahrzeuge im Einsatz.

Als größter Arbeitgeber in Bonn hat die Deutsche Telekom bereits eine Reihe von Maßnahmen ergriffen, die dazu beitragen, die täglichen Staus zu umgehen: flexible Arbeitszeiten, Home-Office Lösungen, Telefonkonferenzen statt Präsenzmeetings, ein eigener Telekom-Bus- Shuttle, Leihräder und E-Scooter an ihren Standorten in Bonn sowie ein Gehaltsumwandlungsangebot für Fahrräder, das bundesweit bereits rund 7000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nutzen. Selbstverständlich wird auch ein Jobticket angeboten.

Die Universität Bonn unterstützt das Mietradsystem der Stadt Bonn und hat eine flächendeckende Parkraumbewirtschaftung eingeführt. Auch wurde mit der Elektrifizierung eines Teils der Uni-Fahrzeugflotte begonnen und die Abstellmöglichkeiten für Fahrräder auf den Campus-Arealen ausgebaut. Das Universitätsklinikum Bonn fördert die Fahrradnutzung bei seinen Beschäftigten, beispielsweise durch die Vergabe von zinslosen Darlehen für die Anschaffung eines Fahrrades und die ständige Verbesserung der Infrastruktur für Fahrradfahrer. Darüber hinaus setzt es sich seit Jahren für den Bau einer Seilbahn auf den Venusberg ein, die den Nahverkehr am Klinikum und in Bonn nachhaltig verbessern kann.

Zum Hintergrund
Etwa 62.000 Menschen fahren täglich aus dem Rhein-Sieg-Kreis zu ihrer Arbeitsstelle nach Bonn, etwa 18.300 Bonnerinnen und Bonner umgekehrt in das Kreisgebiet. Gerade in den Hauptverkehrszeiten sind die Straßen voll, genauso wie Busse und Bahnen. Aufgrund dieser Zahlen entstand beim Zukunftsnetz Mobilität NRW, dessen Aufgabe die nachhaltige Mobilitätsentwicklung in Kommunen ist, die Idee für das Programm. Erstmals gehen nun Kommunen, Arbeitgebende und Verkehrsunternehmen in NRW Lösungen für Pendlermobilität in einer gemeinsamen Initiative an.

Betriebliches Mobilitätsmanagement
Das Betriebliche Mobilitätsmanagement „JOBWÄRTS“, das „365-Euro-Ticket“ für Neukundinnen und Neukunden sowie verbesserte Angebote bei Bus und Bahn sind die drei Säulen des Modellprojekts der Bundesregierung zur Luftreinhaltung („Lead City“) in der Region Bonn. Die drei Maßnahmenbereiche fördert der Bund bis zum Jahr 2020 mit insgesamt 37,6 Millionen Euro. Auf „JOBWÄRTS“ entfallen dabei ca. 1,9 Millionen Euro.

Neue Internetseite
Informationen zum Betrieblichen Mobilitätsmanagement und Angaben für Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber, wie man mitmachen kann, gibt es im Internet unter www.jobwaerts.bonn.de.