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8. März: Internationaler Weltfrauentag

Meldung vom

Die Gleichstellungsbeauftragte informiert:

Der Internationale Frauentag hat eine lange Tradition. Er geht auf die Arbeiterinnen-Bewegung von Mitte des 19. bis zum 20. Jahrhundert zurück. Erste entscheidende Momente waren Demonstrationen und Streiks von Textilarbeiterinnen in den USA seit 1858.

Der erste internationale Frauentag fand am 19. März 1911 in Dänemark, Deutschland, Österreich, der Schweiz und den USA statt. Die politische Forderung war das aktive und passive Wahlrecht für Frauen und damit die Teilhabe an der politischen Macht. Mehr als eine Million Frauen gingen auf die Straße, eine bis dahin beispiellose Massenbewegung.

Seit 1921 wird der Weltfrauentag jährlich am 8. März gefeiert. Eine Ausnahme bildet die NS-Zeit, während der dieser Tag als sozialistischer Feiertag verboten war. In der DDR hingegen wurde der Frauentag zu einem staatlich angeordneten Feierritual, bei dem allerdings die Interessen der Frauen den allgemeinen politischen Zielen der Republik untergeordnet waren.

Auch wenn sich die Rolle der Frau in der Gesellschaft seit 1911 erheblich gewandelt hat, wird der Tag dafür genutzt, um auf noch heute bestehende Probleme aufmerksam zu machen.

Bis 1958 durften Frauen in Deutschland ohne die Einwilligung ihres Ehemanns kein eigenes Bankkonto eröffnen; bis 1977 durften sie nicht ohne seine Erlaubnis arbeiten. Heute sind solche Zustände zum Glück kaum mehr vorstellbar. Aber es war ein langer und harter Weg, auf dem sich Frauen ihre heutigen Rechte erkämpft haben.

Der Kampf für mehr Frauenrechte ist auch in diesem Jahrtausend noch lange nicht beendet.

International steht die Beseitigung von Unterdrückung und Gewalt gegen Frauen und Mädchen im Fokus. Diese Form ist eine der am weitesten verbreiteten und systematisch begangenen Menschenrechtsverletzungen. Darunter fallen zum Beispiel auch Ehrenmorde, weibliche Genitalverstümmelung, Zwangsheirat und Frauenhandel, die in manchen Ländern noch immer regelmäßig vorkommen.

In Deutschland ist Gewalt, vor allem in Form von häuslicher Gewalt, ebenfalls ein Problem. Im Fokus stehen zudem die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Gehaltsunterschiede und mehr Mitspracherecht in der Politik.

Das Motto des Deutschen Gewerkschaftsbundes zum Frauentag 2021 lautet: Mehr Gewerkschaft, Mehr Gleichstellung, Mehr denn je! Der Internationale Weltfrauentag (IWD) 2021 hat sich als Wahlspruch "Let's all choose to challenge" – das bedeutet sinngemäß so viel wie "Lasst uns dafür entscheiden, herauszufordern" gewählt und letztlich rufen die Vereinten Nationen das Thema „Women in leadership: Achieving an equal future in a COVID-19 world" (Frauen in Führungspositionen: eine gleichberechtigte Zukunft in einer COVID-19-Welt) aus.