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Pandemiebedingte Konflikte innerhalb der Familie

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Der Psychologische Beratungsdienste des Rhein-Sieg-Kreises bieten Hilfe an.

Eine Information des Rhein-Sieg-Kreises vom 10.05.2021/232.

Die andauernde Corona-Pandemie stellt Familien seit über einem Jahr vor große Herausforderungen. Daher möchten die Psychologischen Beratungsdienste des Rhein-Sieg-Kreises den Internationalen Tag der Familie am 15. Mai 2021 zum Anlass nehmen, in diesen schwierigen Zeiten auf ihr bestehendes Beratungsangebot hinzuweisen.

„Die Familienberatung spielt in der Pandemie eine sehr große Rolle. Wir möchten dabei helfen, Konflikte innerhalb der Familie zu lösen und Ängste zu nehmen“, erklärt Diplom-Psychologe Volker Neuhaus, Leiter der Psychologischen Beratungsdienste des Rhein-Sieg-Kreises. „Denn durch die Pandemie entstanden ganz neue Problembereiche.“


Die meisten Menschen konnten im ersten Lockdown der Situation, mehr Zeit für einander zu haben und sich näher zu sein als üblich, noch einiges abgewinnen.

Mittlerweile aber gehen den Familien durch monatelanges Homeschooling und reduzierte Betreuungszeiten in den Kitas mehr und mehr die Kräfte aus. Besonders betroffen sind hiervon Alleinerziehende. Dazu kommen bei einigen noch finanzielle Sorgen.

Kindern und Jugendlichen fehlt der Kontakt zu Gleichaltrigen. Hierdurch wird die soziale Entwicklung der Kinder erheblich gebremst und findet nur verzögert statt. Auch ist die normale altersbedingte Abnabelung zu den Eltern derzeit schwieriger. Durch den Distanzunterricht fehlen ihnen wesentliche Bildungsinhalte. Hinzu kommt, dass Corona als wenig konkret greifbare Gefahr bei ihnen Ängste verursacht.

Viele Jugendliche und junge Erwachsene, die eine weiterführende Schule besuchen oder studieren, haben Mühe die Tagesstruktur zu halten. Ihre Lernzeiten sind erwiesenermaßen kürzer als sonst. Dadurch sind Bildungslücken und Abbrüche vorhersehbar. Digitale Medien haben in der Bildung und Freizeitgestaltung einen extrem hohen Stellenwert erhalten; das ist bei allen Chancen aber auch kritisch zu sehen.

„Diese gesamte angespannte Situation wird durch einen fehlenden Ausgleich noch verschlimmert“, weiß Diplom-Psychologe Volker Neuhaus. „Denn Kontakte zu anderen und Freizeitmöglichkeiten sind momentan stark eingeschränkt; Urlaube kaum planbar. So bleibt wenig Aussicht auf Abwechslung und die dringend benötigte Erholung. Und dadurch steigt das Konfliktpotential innerhalb der Familien enorm.“

Die Fachkräfte der vier Familienberatungsstellen und der Schulpsychologischen Beratungsstelle des Rhein-Sieg-Kreises stehen den Betroffenen für alle Fragen, die sich derzeit rund um Erziehung, Familie und Schule ergeben, zur Verfügung. Die Beratung unterliegt grundsätzlich der Schweigepflicht und Freiwilligkeit. Alle Beratungs- und Hilfsangebote sind kostenfrei.

15 Schulpsychologinnen und Schulpsychologen sowie rund 20 Familienberaterinnen und Familienberater nehmen die Fragen entgegen und beantworten sie auf verschiedenen Wegen: telefonisch, per E-Mail, per Videochat und, wo möglich, auch persönlich; beispielsweise während eines Spazierganges.

Die Familien- und Erziehungsberatung in Trägerschaft des Rhein-Sieg-Kreises umfasst vier Beratungsstellen in Siegburg, Mühlenstraße 49, in Eitorf, Am Eichelkamp 17a, in Rheinbach, Aachener Straße 16, und in Bornheim, Brunnenallee 31.

Weitere Informationen zur Familien- und Erziehungsberatung sowie zur Schulpsychologischen Beratungsstelle gibt es unter www.rhein-sieg-kreis.de.