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Richtfest für das neue Feuerwehrgerätehaus und Wasserwerk am 27. Januar

Meldung vom

Der stellv. Bürgermeister Hans-Jürgen Parpart: „Feuerwehr unverzichtbares Element der Daseinsvorsorge“

Mit rund 80 Gästen aus Politik, Verwaltung und der Freiwilligen Feuerwehr feierte die Gemeinde Neunkirchen-Seelscheid Richtfest für ihre zwei Neubauten am Sankt-Franziskus-Weg am Ortsrand von Neunkirchen. Auf einem gemeinsamen Grundstück direkt an der Hennefer Straße (L 352) entstehen hier derzeit ein Feuerwehrgerätehaus und das neue Wasserwerk.

Der stellv. Bürgermeister Hans-Jürgen Parpart begrüßte die geladenen Gäste, unter ihnen auch der Kreisbrandmeister Stefan Gandelau, Gemeindebrandinspektor Walter Hirtsiefer und Landtagsabgeordneter Björn Franken, und hob in seiner kurzen Ansprache die Bedeutung der Feuerwehr als unverzichtbares Element der Daseinsvorsorge hervor, die weit über das Feuerlöschen hinausgehe. Er betonte, dass dies in Neunkirchen-Seelscheid im Ehrenamt erfolge und das neue Feuerwehrhaus damit auch Zeichen der Wertschätzung sei. „Daher ist das neue Feuerwehrhaus jeden Cent wert.“

„Richtfest ein echter Meilenstein“

Für die Verwaltung hielt Attila Kecskés, Leiter des Bauamts, eine kurze Ansprache. Er betonte, dass dies ein großer Tag für die Gemeinde sei und fügte hinzu: „Das heutige Richtfest ist ein echter Meilenstein – denn die Fertigstellung rückt in greifbare Nähe.“ Außerdem dankte Kecskés dem Gemeinderat und allen am Bau Beteiligten, insbesondere der Feuerwehr Neunkirchen-Seelscheid, die das Neubauprojekt eng begleitet und auch die Bewirtung des Richtfests übernommen hatte.

Thomas Zimmermann, Projektleiter des zuständigen Architekturbüros kplan, nannte in seinem Grußwort einige Daten & Fakten zu den beiden Neubauten und dankte jenen, die das Projekt planen und umsetzen. Einen besonderen Applaus gab es dabei für die anwesenden Bauarbeiter, die auch bei Wind und Wetter dafür sorgen, dass es tagtäglich auf der Baustelle voran geht. Anschließend richtete Roland Küpper paar Worte an die Gäste und lud stellvertretend für die Feuerwehr Neunkirchen-Seelscheid zum gemeinsamen Umtrunk und Würstchen vom Grill ein.

Die geplanten Gesamtkosten für den Neubau von Wasserwerk und Feuerwehrgerätehaus liegen aktuell bei insgesamt rund 11,4 Mio. Euro. Die Inbetriebnahme der beiden Gebäude ist für Ende 2023 geplant.

 

Foto: (v.l.n.r.): Stefan Gandelau, Björn Franken, Björn Bohné, Regine Krauß, Hans-Jürgen Parpart, Attila Kesckés, Roland Küpper, Thomas Zimmermann, Walter Hirtsiefer

 

 

Hintergrundinfos zum neuen Feuerwehrgerätehaus und Wasserwerk

 

  • Warum brauchen wir ein neues Feuerwehrgerätehaus?

 

Im Jahr 1998 wurde im Feuerschutz und Hilfeleistungsgesetz (FSHG) und durch eine Verfügung der Bezirksregierung Köln 1997 die Leistungsfähigkeit der Feuerwehren festgelegt. Hierbei sollten Personalstärken, Verfügbarkeiten und Eintreffzeiten bewertet werden. Im ersten Brandschutzbedarfsplan 2002 und nach den geltenden Unfallverhütungsvorschriften wurde erstmals schriftlich festgehalten, dass die Gerätehäuser Mängel aufweisen. In der Fortschreibung des Brandschutzbedarfsplans 2010 durch das Fachunternehmen Forplan wurden weitere Probleme am Gerätehaus Neunkirchen dargestellt. Das im Jahr 1955 erbaute und 1969 erweiterte Gerätehaus konnte mit den geltenden Vorschriften seine Aufgaben nur bedingt erfüllen. Folgende Punkte wurden u.a. beschrieben: keine Geschlechtertrennung in Umkleiden und Sanitärräumen, Durchfahrtsbreiten für die Einsatzfahrzeuge sind nicht breit genug, zu wenig Parkplätze, fehlende Sozialräume, zu kleine Unterrichtsräume, zu wenige Duschplätze & Sanitärbereiche, fehlende Büros, keine Notstromversorgung, Mangel in der Gerätelagerung.

Auf Grund des anstehenden Ratsbeschlusses zum Brandschutzbedarfsplan wurde den Mitgliedern der Ratsfraktionen aller Parteien die Gelegenheit gegeben, das Gerätehaus mit seinen beschriebenen Mängeln zu besichtigen. Bei dieser Veranstaltung konnte dargestellt werden, dass die Sicherheit und die Leistungsfähigkeit der Feuerwehr im Einsatzfall im Gerätehaus beginnen. Über die nächsten Jahre wurde ein Baugrundstück gesucht, das den geforderten Erreichungsgrad in Bezug auf die Hilfsfrist leisten kann. In der Folge wurden Genehmigungen eingeholt, Gutachten erstellt und Bürgerbedenken geklärt. Am 12.03.2021 wurde die Baugenehmigung erteilt.

Der Löschzug erhält ein Feuerwehrgerätehaus mit acht Stellplätzen für die Einsatzfahrzeuge sowie die notwendigen Funktionsbereiche, wie Lagerflächen, Werkstätten, Schulungsraum, Umkleide- und Verwaltungsräume.

 

 

  • Wesentliche Kriterien für den Neubau

o   Kurze Wege

o   Strikte Trennung zwischen Alarmausfahrt und Einsatzzufahrt (Unfallverhütungsmaßnahme)

o   Klare Anordnung der einzelnen Funktionsbereiche

o   „Schwarz-Weiß-Trennung“ zur Vermeidung von Kontaminations-verschleppung

o   Abführen von Dieselemissionen in der Fahrzeughalle

o   Zentrale Anordnung der Umkleidebereiche

o   Übersichtliche Grundrissorganisation

o   Berücksichtigung der ökologischen und baubiologischen Aspekte

o   Integration in die vorgefundene örtliche Struktur

 

  • Warum bauen wir am selben Standort auch ein Wasserwerk?

 

Der Standortwechsel des Wasserwerks ergab sich durch die Zusammenlegung der gemeindlichen Bauhöfe von Much und Neunkirchen-Seelscheid. Der Neubau des Wasserwerks wird mit einer Garage für sechs Fahrzeuge und Anhänger zusätzlich zu den erforderlichen Werkstätten, Lagerflächen, Sozial- und Büroräume und Außenlagerflächen geplant.

Die Garage, die Lagerflächen und die Werkstätten für das Wasserwerk befinden sich oberhalb der Fahrzeughalle der Feuerwehr.

Durch den gemeinsamen Standort mit dem FWGH ergeben sich Synergieeffekte:

o   -Nutzung einer gemeinsamen Waschhalle für die Fahrzeuge

o   -Fahrzeuggaragen in einem Gebäude

o   -gemeinsame Nutzung von energietechnischen Anlagen

 

Wesentliche Kriterien für das Wasserwerk:

o   Wirtschaftliche Logistik

o   Zentrale Anordnung der Technik, da 24h/Notdienst; kurze Einsatzwege

o   Zentrale Anordnung der Sozialbereiche

o   Berücksichtigung der Hygieneanforderungen

o   Übersichtliche Grundrissorganisation

o   Grundstückserschließung / Verkehrsanbindung

 

Planung und Bauleitung: kplan Siegen (Architektur), Klapp + Müller GmbH (Freianlagen), G-TEC (technische Ausbau), Kotlan und Jung ing. GmbH (Tragwerksplanung)