Strahlende Sonne von strahlend blauem Himmel und strahlende Gesichter - schöner konnte der Auftakt zu unserer diesjährigen deutsch-französischen Wanderwoche am 2 September nicht sein! Am Tag zuvor, dem Sonntag, waren unsere französischen Freunde aus Les Essarts angereist, direkt zu ihren Gastgeberfamilien. Und nun, am Montag, etwas ausgeruht von der doch immerhin knapp 1000 km langen Anreise, war das Zusammenkommen von allen, deutschen und französischen,Teilnehmern dieser Wanderwoche im Dorfgemeinschaftshaus Rengert. Nach einer kleineren Wanderung durch das nahegelegene Naafbachtal war das erfrischende Kölsch ein begehrter Aperitif. Danach beim Mittagessen - einem von den deutschen Gastgebern zubereiteten Buffet - war der Raum erfüllt von Gesprächslärm, Lachen - gefühlte Freude und Herzlichkeit pur.
Es war ein Treffen der deutsch-französischen Wandergruppe, also wurde auch gewandert. Dies in Anbetracht des zunehmenden Alters der Teilnehmer jedoch mit einer abnehmenden Länge der Wanderstrecke! Nach der erwähnten "Aufwärmwanderung" durch das Naafbachtal ging es am Dienstag auf zum Heckberg bei Much. Dort konnten, auf relativ ebenen Wegen und je nach Fitness 4 km, 6 km bzw. von den Champions gar 8 km erwandert werden. Nichtwanderer, auch sie gehören inzwischen zu unserer Gruppe, genossen den Nachmittag auf einer schattigen Bank mit einem Gespräch über dies und das. Mittwoch war der traditionelle Tag "en famille": die Gastgeber unternahmen etwas mit ihren Gästen.
Der Donnerstag war Hennef gewidmet. Am Vormittag ging es vom Bahnhof durch das Chronos- Viertel und über den Horstmannsteg zum Allner See. Nach einem stärkenden Mittagessen führte uns ein Spaziergang auf dem Waagenweg zur Meys Fabrik; dabei erfuhren wir Interessantes, auch für manchen von uns "Hiesigen" Neues über die Industriegeschichte der Stadt.
"Lindlar und die Grauwacke" war das Thema unserer Wanderung am Freitag. Wir folgten dem sogenannten 'Steinhauerpfad': von oben blickten wir auf ein riesiges Abbaugebiet, wanderten an einem steinverarbeitenden Betrieb vorbei, sahen viele Steinplatten mit Fossilien.
Von Infotafeln entlang der Wegstrecke erfuhren wir etliches über die vielseitig verwendbare und sehr geschätzte Grauwacke, über Abbau und Transport sowie über das harte und gefährliche Leben der Steinhauer in früheren Zeiten.
Die Staublunge war damals eine gefürchtete Erkrankung. Ein klarer Schnaps könnte schützen, so glaubte man und trank ihn reichlich.
Natürlich mussten auch wir uns unterwegs schützen - mit einem Klaren!
Da weniger Wanderungen auf unserem Programm standen, nutzten wir die Zeit für etwas Kultur. So haben wir zwei kleine, aber feine Museen mit außergewöhnlichen Sammlungen besucht. Das Engelmuseum in, wo sollte es auch anders sein, Engelskirchen mit Exponaten aus einer ehemals
privaten Sammlung rund um das Thema Engel. Und das (private) Drehorgelmuseum in Marienheide, wo sein Eigentümer, Dr. Wimmer, uns auf amüsant-interessante Art einen kleinen Einblick in die Welt der mechanischen Musikinstrumente gab.
Am Samstagvormittag erfuhren wir bei einer Werksführung bei Stommel-Haus in Eischeid Interessantes über den Bau dieser Fertighäuser.
Und dann war schon wieder unsere Abschiedsabend! Erneut konnten wir ihn im Kunsthaus Seelscheid feiern - in diesem einzigartigen Ambiente. Unsere Bürgermeisterin, Frau Berka, hielt eine kurze Ansprache. Anschließend wurde, gestärkt durch ein gutes Essen, gemeinsam gesungen,
getanzt und gelacht - bis es dann hieß: "Nehmt Abschied Brüder ungewiss" bzw. "Ce n'est qu'un au revoir". Es ist das traditionelle Abschlusslied einer jeden Wanderwoche. Am Sonntag reisten unsere französischen Freunde ab.