Rhein-Sieg-Kreis. Traditionell, seit 1999, steht der erste Sonntag im September ganz im Zeichen der jüdischen Kultur. In ganz Europa wird der Tag gefeiert. Dieses Angebot möchte dazu beigetragen, Geschichte und Kultur des europäischen Judentums stärker in die Öffentlichkeit zu tragen, und so öffnen Synagogen, Friedhöfe, Gedenkstätten und Museen ihre Pforten. In diesem Jahr fällt der erste Septembersonntag auf den 1. September.
Auch die Gedenkstätte „Landjuden an der Sieg“ hat für Sonntag, 1. September 2024, zwei Veranstaltungen organisiert. Von 14:00 Uhr bis 15:00 Uhr wird Kreisarchivarin Dr. Claudia Maria Arndt wieder eine Führung über den jüdischen Friedhof in Siegburg anbieten. Treffpunkt ist vor dem Eingangstor in der Heinrichstraße. Die männlichen Teilnehmer werden gebeten, eine Kopfbedeckung zu tragen. Eine verbindliche Voranmeldung zu der kostenfreien Veranstaltung beim Kreisarchiv, entweder telefonisch über 02241 13 2928 oder per E-Mail an gedenkstaette@rhein-sieg-kreis.de ist erforderlich; die maximale Anzahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind 25 Personen.
Mit seinen rund 350 Grabstellen stellt der alte jüdische Friedhof an der Heinrichstraße noch heute ein sichtbares Zeichen für die Existenz der jüdischen Gemeinde in Siegburg dar. Der älteste Grabstein ist auf das Jahr 1696 datiert, die Belegungszeit erstreckt sich bis ins 20. Jahrhundert. Bei dem Rundgang werden sowohl die Geschichte der jüdischen Gemeinde als auch einige besondere Grabstätten sowie jüdische Bestattungsriten im Allgemeinen vorgestellt.
„Singt ojf Jiddisch!“ – Jiddische Lieder & Geschichten, heißt es am frühen Abend, um 18:30 Uhr, im Forum des Stadtmuseums Siegburg, Markt 46. „Singt ojf Jiddisch!“ ist eine heitere musikalische Einführung in die jiddische Musik, Sprache und Kultur. Lieder, Gedichte und Anekdoten, die die Lebenswirklichkeit der jüdischen Mitmenschen spiegeln, werden von Olaf Ruhl vorgetragen, begleitet auf Akkordeon und Gitarre. Olaf Ruhl, Jahrgang 1964, stammt aus dem Rheinland und ist, wie schon die Generationen vor ihm, evangelisch aufgewachsen. Er hatte aber immer das Bewusstsein, eine jüdische Urgroßmutter gehabt zu haben. Am Rande seines Theologiestudiums „stolperte“ er 1984 über jiddische Lieder, und seitdem haben sie ihn nicht mehr losgelassen. Seit 2007 tritt er mit seinem Programm „Singt ojf Jiddisch! - Jiddische Lieder & Geschichten“ nicht nur in Berlin auf.
Der Eintritt zum Konzert beträgt 15 Euro und für Mitglieder des Fördervereins Gedenkstätte Landjuden an der Sieg e. V. 13 Euro. Karten können beim Kreisarchiv telefonisch über 02241 13 2928 oder per E-Mail über gedenkstaette@rhein-sieg-kreis.de vorbestellt werden; auch findet wie gewohnt ein Kartenvorverkauf im Stadtmuseum Siegburg statt, mögliche Restkarten sind an der Abendkasse erhältlich.