Wie viele andere Kommunen auch, ist die Gemeinde Neunkirchen-Seelscheid verpflichtet, die ihr durch die Bezirksregierung Arnsberg zugewiesenen Geflüchteten entsprechend unterzubringen. Gemeindeverwaltung und Bürgermeisterin Nicole Berka hatten die zukünftigen Nachbarinnen und Nachbarn bereits im Dezember persönlich informiert und im Januar zu einer gut besuchten Anwohnerversammlung im Forum der Kindertageseinrichtung Pohlhausen eingeladen.
Hier skizzierte Sozialamtsleiter Stefan Franken die Hintergründe rund um die Unterbringung Geflüchteter und erläuterte die Planungen für die Übergangswohnanlage in Hochhausen. An diesem Standort wurde bereits im Frühjahr 2016 eine Übergangswohnanlage für Flüchtlinge errichtet und nach einem Rückgang der Flüchtlingszahlen im Jahr 2019 wieder zurückgebaut. Dieser Standort ist erschlossen und zwischenzeitlich konnte auch ein entsprechender Pachtvertrag mit dem Grundstückseigentümer vereinbart werden.
Während in den Jahren 2016 bis 2019 zu uns Geflüchtete unmittelbar nach einer Zuweisung durch die Bezirksregierung Arnsberg in der damaligen Übergangswohneinrichtung untergebracht wurden, sollen nunmehr ausschließlich Personen und Familien, die bereits ein Bleiberecht erhalten haben, sich in der Beratung der Jobcenter befinden und einen Deutschsprachkurs besuchen oder diesen bereits abgeschlossen haben, in die neue Übergangswohnanlage vermittelt werden. Diese Schutzsuchenden haben bereits eine längere Aufenthaltsdauer in einem kommunalen Übergangswohnheim verbracht und insgesamt ein gutes Wohn- und Sozialverhalten gezeigt.
Stefan Franken führte weiter aus, dass die vorbereitenden technischen Planungen für die Containeranlage mit bis zu 132 Belegungsplätzen bereits auf den Weg gebracht wurden und als nächstes der Bauantrag gestellt werde. Laufe alles nach Plan könnte eine Belegung der Unterkunft noch im zweiten Quartal 2025 erfolgen. Bevor es soweit ist, sollen die Nachbarinnen und Nachbarn zu einem Besichtigungstermin eingeladen werden und auch regelmäßig über die weiteren Schritte informiert werden.
Sobald die neuen Nachbarn in der Übergangswohnanlage eingezogen sind, soll es auch Möglichkeiten geben, Patenschaften zu übernehmen und sich durch den lokalen Flüchtlingsbetreuer (KIM-Case-Manager) in diesem Bereich coachen zu lassen.
In der anschließenden Gesprächsrunde mit der Bürgermeisterin erhielt die Verwaltung wichtige Hinweise und Anregungen. Die Bürgerinnen und Bürger konnten auch offen über ihre Sorgen sprechen. So wurde darauf hingewiesen, dass Hochhausen über keinen Spielplatz verfüge, die Beleuchtung rund ums Hochkreuz unzureichend und viele Autofahrende deutlich zu schnell unterwegs seien. Auch die schwierige Situation für FußgängerInnen im Kreuzungsbereich der B56 wurde thematisiert, hier vor allem die Schaltung der Fußgängerampel. Ebenso wurden die Straßenzustände bemängelt.
„Es war ein äußerst konstruktiver Austausch, der zeigt, dass die Bürgerinnen und Bürger mit der Verwaltung an einem Strang ziehen wollen. Dass sie aber auch eine klare Erwartungshaltung haben, dass wir die Bedingungen vor Ort für alle Hochhausenerinnen und Hochhausener weiter verbessern und sie nicht mit ihren Probleme und Sorgen allein lassen“, fasst Bürgermeisterin Nicole Berka die Gesprächsrunde zusammen.
Die eingebrachten Anregungen werden nun von einer amtsübergreifenden Task-Force in der Verwaltung geprüft und nach Möglichkeit dann zeitnah umgesetzt. So wurde bereits beim zuständigen Landesbetrieb Straßen NRW die Schaltung der Fußgängerampel im Kreuzungsbereich Hochkreuz/B56 moniert und um eine Verbesserung gebeten, damit hier die Sicherheit vor allem der Kinder deutlich erhöht wird.
Bei einem Vor-Ort-Termin machte Nicole Berka sich anschließend ein eigenes Bild von der Lage. „Wir wollen als Verwaltung den Bürgerinnen und Bürgern gegenüber verbindlich bleiben und gute Nachbarn sein. Dazu gehört, dass wir uns nun um die Dinge kümmern, die man uns im Rahmen der Bürgerinfoveranstaltung gesagt hat. Ich kann nicht versprechen, dass wir alle Wünsche sofort in die Tat umsetzen werden können, aber meine Zusage, dass wir uns nach Kräften um die benannten Themen jetzt kümmern werden, steht!“
Im nächsten Schritt soll eine Geschwindigkeitsreduzierung auf 30km/h sowie die Möglichkeit für den Bau eines Spielplatzes geprüft werden. „Leider haben wir als Gemeinde keine eigenen Grundstücke in Hochhausen. Aber wir könnten uns vorstellen, ein Grundstück eines privaten Eigentümers zu pachten, um einen Spielplatz für unsere Hochhausener Kinder zu planen. Hierzu sind wir auf der Suche nach interessierten Grundstückseigentümern und freuen uns über jedwede Unterstützung“, erläutert Nicole Berka.