An heißen Tagen können Autos zu tödlichen Hitzefallen werden – dies betrifft auch Tiere!
„Schon bei mäßig warmen Außentemperaturen steigt der Wert im Inneren von Autos höher, als viele vermuten“, sagt Silvia Berger, Leiterin der Abteilung Tiergesundheit im Veterinäramt des Rhein-Sieg-Kreises. „Für Babies und Kleinkinder ist dies lebensgefährlich, aber auch Haustiere können großen Schaden nehmen.“
„Im Gegensatz zu Menschen können nicht alle Tierarten, insbesondere die meist im Auto mitgeführten Hunde oder auch Katzen über ihren gesamten Körper schwitzen, um die erhöhte Körpertemperatur auszugleichen“, so Silvia Berger weiter. Hunde leiden unter der Hitze besonders, denn sie schwitzen nur an den Pfoten. Ihre Körpertemperatur können sie nur durch Hecheln regulieren.
Dabei verlieren die Tiere jedoch viel Flüssigkeit. Insbesondere Wartezeiten im Auto bei sommerlichen Temperaturen führen bei Hunden schon in kurzer Zeit zu Sauerstoffmangel, Übelkeit und Kreislaufproblemen mit anschließendem Kreislaufversagen. Im schlimmsten Fall kann die Hitze im Fahrzeug zum qualvollen Tod des Tieres führen, denn ab 41Grad beginnen sich die Eiweiß-Bausteine im Blut zu verändern. „Das Blut wird noch dicker, versorgt die Organe nicht mehr, es kommt zum Schock und kurz darauf zum Tod“, warnt Silvia Berger.
Eine Temperatur von 40 Grad wird bereits bei einer Außentemperatur von 24 Grad erreicht – und zwar nach etwa 30 Minuten. Herrschen außen 30 Grad, wird es im Auto bereits nach rund 15 Minuten 40 Grad heiß oder noch wärmer. Selbst bei vermeintlich geringen 20 Grad Außentemperatur werden nach etwa einer Stunde im Inneren des Wagens lebensbedrohliche 46 Grad gemessen. Im Schatten geparkte Fahrzeuge können im Tagesverlauf ungeschützt in der Sonne stehen, auch das sollten Hundebesitzerinnen und Hundebesitzer beachten.
Das Kreisveterinäramt warnt deshalb dringend davor, Tiere im Sommer überhaupt im Auto zu lassen. Wenn es doch unumgänglich sein sollte, muss diese Zeit so kurz wie möglich sein. „Die Seitenscheiben müssen dann mindestens 4 Zentimeter weit geöffnet sein. Außerdem dürfen Hunde nicht angebunden sein und müssen kühles Wasser zur Verfügung haben“, so Silvia Berger.
Wer seinen Hund im überhitzten Auto zurücklässt, muss mit Bußgeldern bis zu 200 Euro rechnen.